Großer Sport mit Opel

Das GSe-Modell des Opel Grandland will sportlichen Fahrspaß mit der Möglichkeit, lokal emissionsfrei zu fahren, verbinden. (Foto: Kiefer)

Stand die Abkürzung „GSe“ früher wie beim Opel Commodore GS/E und dem Opel Monza GSE für „Grand Sport Einspritzung“, so wird daraus jetzt die neue sportliche Submarke von Opel und bedeutet „Grand Sport electric“. Die Opel GSe-Modelle von Grandland, Astra und Astra Sportstourer wollen sportlichen Fahrspaß mit der Möglichkeit, lokal emissionsfrei zu fahren, verbinden.

Den Grandland als sportliche Plug-In-Version gab es zwar bisher schon als Grandland X Hybrid4 mit der gleichen Kombination aus 1,6-Liter-Benzinmotor und jeweils Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse. Systemleistung: 300 PS (221 kW). Nun aber haben Opels Ingenieure wie beim Astra GSe an der Abstimmung des Fahrwerks Hand angelegt. So sind die GSe-Modelle noch agiler und präziser ausgelegt als die bisher erfolgreich eingeführten Varianten. Lenkung, Federung und Bremsen reagieren unmittelbarer und direkter auf jeglichen Befehl des Fahrers.

Die Lenkung ist GSe-spezifisch sportlich abgestimmt. Spezielle Federn und Öldruckstoßdämpfer der Vorder- und Hinterradaufhängung wiederum ermöglichen nicht nur dynamisches, sondern auch komfortables Fahren. Dafür sorgt die so genannte FSD-Technologie (Frequency Selective Damping) des Spezialisten Koni: Die Dämpfer richten die jeweils benötigte Dämpfkraft an der Bewegungsfrequenz des Fahrzeugs aus. So lässt sich eine unterschiedliche Dämpfungscharakteristik für komfortables Gleiten sowie für eine sportlich-ambitionierte Fahrweise mit direkterem Fahrbahnkontakt erreichen.

Darauf ist auch das ESP bei den GSe-Modellen eingestellt: Das elektronische Stabilitätsprogramm greift entsprechend später ein, sodass GSe-Fahrer noch dynamischer unterwegs sein können.

Komfort ja – kaum Wankbewegungen zum Beispiel – beim Grandland GSe, aber so richtig sportlich fuhr er sich bei ersten Tests nicht. Da fehlte es trotz einer Sprintstärke von 530 Newtonmetern und der Beschleunigung von Null auf hundert in 6,1 Sekunden und einer Spitzengeschwindigkeit von 235 km/h doch ein wenig an Spritzigkeit. Das mag auch am vergleichsweise großen Gewicht von 1867 Kilogramm liegen. Immerhin: Dank der auf 14,2 kW/h vergrößerten Batterie sind nun bis zu 63 Kilometer rein elektrisches Fahren möglich – in der Stadt bis zu 81 Kilometer. Mit 57 600 Euro ist der Grandland GSe – wie die Astra GSE-Modelle mit 8-Stufen-Automatik und einer Vollausstattung, zu der auch spezielle GSE-Sitze gehören, – Opels teuerstes Pferd im Stall.

Fahrdynamisch von anderem Kaliber sind Astra GSE und der später lieferbare Astra GSE Sportstourer. Das GSE-spezifische Fahrwerk wurde hier zusätzlich um zehn Millimeter abgesenkt. Mit einer Systemleistung von 225 PS (165 kW) – der 1,6‑Liter-Turbo-Vierzylinder leistet 180 PS (133 kW), der E‑Motor steuert bis zu 110 PS (81,2 kW) bei – und einem maximalen Drehmoment von kräftigen 360 Newtonmeter will der neue Astra GSe Zeichen in seiner Klasse der kompakten Plug-in-Hybride setzen. Den Kraftstoffverbrauch gemäß WLTP1 beziffert Opel kombiniert auf 1,2 bis 1,1 l/100 km, CO2-Emission auf 26-25 g/km.

Auch vom Manta könnte es demnächst eine E-Variante geben. Zumindest hat Opel schon mal ein Konzept in der Tasche. Foto: Kiefer)

So motorisiert sind ein flotter Ampelstart und eine sportliche Höchstgeschwindigkeit garantiert. Aus dem Stand beschleunigt die fünftürige Sport-Limousine in 7,5 Sekunden auf 100 km/h; bis zu 235 km/h Höchstgeschwindigkeit sind drin; davon sollen 135 km/h rein elektrisch machbar sein. Und dank der 12,4 kWh-Lithium-Ionen-Batterie kann der Astra GSe nach WLTP2 bis zu 64 Kilometer lokal emissionsfrei zurücklegen, innerstädtisch bis zu 73 Kilometer. Soweit die Leistungsdaten.

Darüber hinaus geben die Newcomer bei der Einbindung und Rückmeldung dem Fahrer ein Fahrwerk, das an die guten Zeiten der Opel-OPC-Modelle erinnert. Zu den Fahreigenschaften trägt ein spezielles, zehn Millimeter tiefergelegtes Chassis bei, das Opel in den neuen Astra GSe-Modellen verbaut. Damit bieten der Fünftürer ebenso wie der später folgende Astra GSe Sports Tourer eine hohe Stabilität und Spurtreue in Kurven, beim Bremsen und – wie jeder Opel – bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Kurven lassen sich dank geschärfter Lenkung und Federung auch mal im Grenzbereich durchqueren, während die Abstimmung bei langen Geraden ein komfortables Gleiten zulässt ohne weich zu wirken.

GSe-typisch fahren Astra GSe und Astra Sports Tourer GSe auf exklusiven 18‑Zoll-Leichtmetallrädern sowie mit charakteristischem GSe-Frontstoßfänger und ‑Heckdiffusor vor. Innen binden spezifische GSe-Performance-Sitze Pilot und Copilot in das Fahrzeug ein. Die volle Bandbreite an hochmodernen Assistenzsystemen von Opel rundet das Angebot ab. So ausgestattet, können Kunden die neue Astra GSe-Limousine schon heute für 45 510 Euro ordern – für den Astra GSe Sportstouren werden voraussichtlich zusätzlich 1100 Euro fällig.

Auch äußerlich sind die GSe klar erkennbar. Charakteristische GSe-Highlights verleihen dem Astra und Grandland nun einen noch beeindruckenderen Auftritt. Die vom Projekt eines vollelektrischen Manta GSe inspirierten 18-Zoll-Leichtmetallräder in Schwarz genauso wie die GSe-spezifisch gestaltete Front mit dem schwarzen Opel-Vizor und schwarzem Dach – beim Grandland auf Wunsch auch mit schwarzer Motorhaube – , der Heckdiffusor und der GSe-Schriftzug an der Heckklappe zeigen auf den ersten Blick, was im neuen Astra GSe steckt.

Gleiches gilt für den Innenraum: So können es sich Fahrer und Beifahrer auf ergonomischen, AGR-zertifizierten GSe-Performance-Sitzen in Alcantara-Ausstattung bequem machen. Sie sorgen dafür, dass Pilot und Copilot beim dynamischen Fahren stets festen Halt haben, während ihre Wirbelsäule von der komfortablen und rückenschonenden Gestaltung der Sitze profitiert. Die sportlichen Sitze sind exklusiv den GSe-Modellen vorbehalten und führen die langjährige Opel-Erfahrung bei der Entwicklung von ergonomischen Sitzen fort, die der Hersteller für alle Fahrzeugklassen erschwinglich macht. Darüber hinaus sorgen Sitz- und Lenkradheizung für Wohlfühlatmosphäre auch an kalten Tagen.

Das Portfolio an hochmodernen Assistenzsystemen umfasst die ganze Bandbreite, die Opel für den Astra aktuell bietet. So ist beispielsweise das Intelli-Drive 1.0-System mit Frontkollisionswarner und automatischer Gefahrenbremsung, Fußgänger- und Müdigkeitserkennung, aktivem Spurhalte-Assistent, Verkehrsschild-Assistent, Querverkehrs- und Toter-Winkel-Warner sowie automatischem Geschwindigkeits-Assistent mit Stopp-Funktion serienmäßig an Bord. Der Parkpilot für Front und Heck sowie die 360-Grad-Kamera Intelli-Vision unterstützen den Fahrer beim Rangieren. Und bestens vernetzt sind GSe-Passagiere mit dem drahtlosen Apple Carplay und Android Auto kompatiblen Multimedia Navigationssystem samt 10-Zoll-Farb-Touchscreen und 10‑Zoll-Fahrerinfodisplay. Kompatible Smartphones lassen sich zudem ganz einfach per Wireless Charging in der Mittelkonsole aufladen.

Opel übrigens verspricht noch weitere Modelle seiner neuen Submarke. Man darf gespannt sein.