E-Transit läutet Elektro-Offensive ein

Der E-Transit von Ford beweist, dass auch ein Nutzfahrzeug seine optischen Reize haben kann. Zumindest die Front- und Seitenansicht das Transporters zeigen durchaus einen gewissen Chic. Das batterie-angetriebene Auto wurde vor einigen Tagen in Deutschland eingeführt. Foto: Dönges

Ford hat die Weichen für eine elektrifizierte Zukunft gestellt. Weltweit liegen die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von vollelektrisch angetriebenen Fahrzeugen inklusive eines ganzheitlich betrachteten Elektromobilitäts-Ökosystems fortan in den Händen des neu gegründeten Unternehmensbereichs „Ford Model e“.

In Europa investiert Ford knapp zwei Milliarden US-Dollar allein in den Standort Köln-Niehl, wo derzeit das Ford Cologne Electrification Center entsteht. Dort soll bereits ab 2023 die erste batterie-elektrisch angetriebene Volumenbaureihe vom Band laufen. Ein Jahr später folgt ein zweites Modell. Auch in seinem Werk im rumänischen Craiova bereitet Ford die Fertigung vollelektrisch angetriebener leichter Nutzfahrzeuge ab 2024 vor.

Selbstbewusst: Maßstäbe im Segment setzen

Ein anderes Nutzfahrzeug kam vor wenigen Tagen nach Deutschland – der E-Transit. Mit diesem Auto will Ford in puncto Produktivität, Mehrwert und Kundenerfahrung die Maßstäbe für rein elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge in seinem Segment setzen.

Der Elektro-Transporter startet in Deutschland ab einem Nettopreis von 55 845 Euro. Auch mit der nutzbaren Batteriekapazität von 68 Kilowattstunden (kWh), einer konkurrenzfähigen Reichweite von bis zu 137 Kilometern (nach WLTP-Messung) und Motorleistungen zwischen 135 kW (184 PS) und 198 kW (269 PS) weiß der E-Transit zu punkten.

Unspektakulär präsentiert sich das Hinterteil des neuen E-Transit von Ford. Die beiden Türen klappen weit im 90-Grad-Winkel auf und machen den Weg frei für eine Ladekapazität von bis zu 1758 Kilogramm. Foto: Dönges

„Hinzu kommen ein umfangreiches Ökosystem fortschrittlicher Ford-Pro-Lösungen und Angebote, die den Betrieb des elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugs noch effizienter und kostengünstiger gestalten“, versichert Stefan Wieber, Direktor Pkw von Ford Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und weiter: „Ford Pro Charging zum Beispiel bietet den Gewerbekunden schlüsselfertige, jeweils auf die individuellen Anforderungen abgestimmte Ladekonzepte aus einer Hand an. Wir sind in Europa bei den Nutzfahrzeugen die Nummer eins. Und deswegen ist die Entwicklung dieser Modelle einer unserer Kernbereiche.“

Ambitionierte Ziele in den nächsten Jahren

So versprechen Wieber und Ralph Caba, Direktor Öffentlichkeitsarbeit Ford Deutschland, dass ab dem Jahr 2030 zwei Drittel aller Ford-Nutzfahrzeuge elektrisch angetrieben sind. Bei den Pkw-Modellen will man ab 2024 neun elektrifizierte Modelle im Angebot haben, und ab 2030 sollen alle Personenwagen nur noch e-motorisiert auf den Straßen unterwegs sein.

Zurück zu den Nutzfahrzeugen: Vom neuen E-Transit lagen schon vor der ersten Auslieferung 5000 Kundenbestellungen vor. Ab Werk tritt der Transporter mit einer umfassenden Serienausstattung an, die sich gegenüber den entsprechenden Diesel-Pendants durch einen deutlich erweiterten Lieferumfang und einer Vielzahl fortschrittlicher Technologien auszeichnet und die Elektrifizierung von Firmenflotten einfacher und lohnender machen soll.

Vom neuen Transit gibt’s 25 verschiedene Varianten

Die maximale Zuladung des E-Transit beträgt am Beispiel des Kastenwagen-Lkw-Modells bis zu 1758 Kilogramm. Insgesamt steht das Auto in 25 Varianten zur Wahl, so auch in einer Kastenwagen-Doppelkabinen-Version und als Fahrgestell mit Einzelkabine sowie mit drei verschiedenen Radständen und zwei Dachhöhen. Das zulässige Gesamtgewicht variiert zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen.

Lang ist die Liste der zur Verfügung stehenden Assistenzsysteme. Sie reicht vom Pre-Collision-Assist mit Fußgänger-Erkennung über die intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Verkehrsschilderkennung und den Toter-Winkel-Assistent mit Spurwechselwarnung bis hin zum Fahrspur-Assistent, zur Fahrspurwarnung und zum Kreuzungs-Assistent.

Verbesserte Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Vorteile

Unternehmen, die ihren Nutzfahrzeug-Fuhrpark auf Elektromobilität umstellen wollen, bietet der neue E-Transit außer der verbesserten Nachhaltigkeit auch wirtschaftliche Vorteile. Neben den wegfallenden Kosten für Kraftstoff wirkt sich insbesondere der geringe Aufwand für Wartungen und Reparaturen positiv aus. „Wir gehen von einer rund 40prozentigen Ersparnis gegenüber einem vergleichbaren Modell mit Dieselmotor aus“, sagen Wieber und Caba.

Die Wartungsintervalle wurden beim E-Transit auf ein Jahr bei unbegrenzter Kilometerleistung ausgeweitet, und die Garantie auf alle Hochvolt-Komponenten des E-Transit gilt für acht Jahre bei einer maximalen Laufleistung von 160 000 Kilometern.

Elektroantrieb auch für die Personentransporter

Nach der Einführung des E-Transit setzt Ford die Elektrifizierung seiner Nutzfahrzeug-Palette weiter fort. In den kommenden zwei Jahren kommen vier weitere Modellvarianten mit Elektroantrieb auf den Markt. Der komplett neue Transit Custom im Segment bis 1,0 Tonnen Zuladung und der Personentransporter Tourneo Custom sollen schon 2023 eingeführt werden. Im Jahr 2024 steht die nächste Generation des Transit Courier und Tourneo Courier auf dem Plan.