Renegade und Compass ausschließlich als e-Hybride

Im schicken Outfit und doch unverkennbar als Jeep präsentiert sich der Compass e-Hybrid mit seinen sieben Streben an der Front. Die Zweifarb-Lackierung auf Dach und Motorhaube setzt nochmal besondere Reize. Foto: Dönges

Der Automobilhersteller Jeep setzt zunehmend auf die Kraft eines großen und eines kleinen Herzens: Der urige Geländegänger Renegade und der schicke Compass bekommen einen Hybrid-Antrieb und ein 48-Volt-Stromnetz.

Kernstück ist der 1,5 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner mit 130 PS und 240 Newtonmetern Drehmoment. Ihn unterstützt ein Elektromotor, der mit 48 Volt arbeitet und im Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Er leistet 15 kW (20 PS) und 55 Newtonmeter Drehmoment.

Mit den neuen Hybridversionen für Compass und Renegade wird das SUV-Angebot von Jeep in Deutschland dieses Jahr zu 100 Prozent elektrifiziert.

Auch in der Rückansicht macht der Compass ´was her. Der Jeep steht satt auf dem Untergrund, auch abseits geteerter Straßen. Die Heckklappe ist tief herunter gezogen und erleichtert so das Beladen des Kofferraums. Foto: Dönges

Gespeist wird der kleine E-Antrieb von einer Lithium-Batterie mit einer Kapazität von etwas weniger als einer Kilowattstunde. Das reicht zum Anfahren und erlaubt den Betrieb im „Stopp and Go“-Verkehr, ohne dass der Verbrennungsmotor gestartet werden muss. Extern aufladen lässt sich der Akku jedoch nicht. Die Basisversion des Renegade e-Hybrid Limited kostet 31 700 Euro, für den Compass werden mindestens 44 100 Euro fällig.

Ein besonderer Betriebsmodus des Hybridsystems ist das e-Fune-Parking. Parkmanöver lassen sich damit rein elektrisch und somit geräuschlos und emissionsfrei fahren. Dank seiner elektronischen Helfer wie dem Highway-Assist erklimmt der Jeep Compass die Stufe 2 des autonomen Fahrens.

Ruckfreies Anspringen, Gangwechsel unbemerkt

Das X im Namen und damit der Allradantrieb fehlt den e-Hybriden. Auch die Elektromaschine treibt wie der Verbrenner ausschließlich die Vorderräder an. Die 48-Volt-Batterie ist wassergekühlt. Beim Start des Benzinmotors sorgt ein Generator für sanftes und weitgehend ruckfreies Anspringen. Ebenso bleibt der Gangwechsel des Doppelkupplungsgetriebes weitgehend unbemerkt. Das Geräuschniveau des Vierzylinders ist niedrig.

Durchzugskraft dank des Elektromotors

Feine Materialien bestens verarbeitet im Cockpit und bei den Sitzen sowie mit gut ablesbaren Instrumenten und Anzeigen für Mann oder Frau hinterm Steuer: So präsentiert sich der Jeep Compass im Fahrgastraum. Foto: Dönges

Beim eiligen Zwischenspurt macht sich die Unterstützung des Elektromotors bei der Durchzugskraft deutlich bemerkbar. 9,7 Sekunden genügen dem Renegade für den Standardsprint, 191 km/h liegen bei Höchstgeschwindigkeit an. Der Compass schafft die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 10,0 Sekunden und 193 km/h Spitze.

Das Bremssystem des neuen Renegade und Compass e-Hybrid mit Intelligent Brake System bietet eine automatische Ladefunktion mit gemischter Rückgewinnung der kinetischen Energie beim Bremsen. Das hilft, die Effizienz zu verbessern.

Eine Alternative im Segment der Hybride

Mit bewusst rustikalerem Design fährt der Jeep Renegade vor. In der e-Hybrid-Variante gibt es ihn allerdings nur noch mit Frontantrieb. Leichtes bis mittelschweres Gelände stellt ihn jedoch vor kein allzu großes Problem. Foto: Dönges

Dank des e-Hybrid-Antriebssystems bieten Renegade und Compass eine neue Alternative im Segment der Hybrid-Fahrzeuge mit Frontantrieb. Anders als bei den meisten milden Hybriden können beide auch rein elektrisch fahren, zum Beispiel beim Einparken, Rangieren oder im „Stopp and Go“-Verkehr. So können die Kunden ihre Fahrgewohnheiten beibehalten, benötigen keine Lade-Infrastruktur und können dennoch in vielen Alltagssituationen, vor allem im städtischen Bereich, lokal emissionsfrei unterwegs sein.
Im dichten Stadtverkehr überzeugt das Hybridsystem besonders. Im stockenden Verkehr bleibt der Verbrenner stumm, nervt nicht durch andauerndes Anspringen, wie es bei den üblichen Start-Stopp-Automaten der Fall ist.

Weniger Verbrauch durch E-Maschine

Die etwas rustikalere Gestaltung des Innenraums passt sehr gut zum Außendesign des Renegade. Dennoch ist auch hier alles auf Qualität, Übersichtlichkeit und logistisches Handling ausgerichtet. Komfort bleibt jedenfalls nicht auf der Strecke. Foto: Dönges

Beim Verbrauch macht sich die Unterstützung der E-Maschine ebenfalls bemerkbar. Zwischen 5,7 und 6,1 Liter Benzin verlangt der Vierzylinder auf 100 Kilometern im Renegade (kombinierter CO2-Ausstoß 139-130 g/km) und 5,6 bis 6,0 Liter Sprit im Compass (kombinierter CO2-Ausstoß136-128 g/km). Das sind in beiden Fahrzeugen circa 15 Prozent weniger als die bislang vergleichbaren Antriebe ohne die zusätzlichen PS. Die fallen ohnehin mit dem Erscheinen des e-Hybrids aus dem Programm. Der Ein-Liter-Benziner mit 122 PS sowie der 1,6 Liter Diesel mit 130 PS werden nicht mehr angeboten.

Neue Variante für beide Fahrzeuge

Hinzu hat sich dagegen eine neue Ausstattungsvariante gesellt, die mit der Bezeichnung „Upland“ in beiden Baureihen angeboten wird und zwischen den Versionen „Limited“ und „S“ oder „Trailhawk“ angesiedelt ist. Sie kostet beim Renegade 2000 Euro und beim Compass 4500 Euro mehr als das Basismodell. Dafür gibt es unter anderem ein verbessertes Infotainmentsystem und LED-Leuchten rundum. Der Compass kostet als Variante „Trailhawk“ 49 600 Euro und in der Spitzenversion „S“ 51 100 Euro. Als „Trailhawk“ ist der Renegade nicht zu haben, als „S“ werden für ihn 36 700 Euro fällig.