Quadratisch, praktisch, gut

Eines ist klar: Der Opel Combo Life ist kein Nutzfahrzeug. Er wird zwar noch eins werden und dann sogar zwei Paletten laden. Zunächst einmal aber wird der Combo in die fünfte Generation als Personenwagen und damit als Van im B-Segment starten.

Neben den SUV zeigen sich die schon totgesagten Vans mit einem Wachstum um 30 Prozent in den vergangenen vier Jahren als quicklebendige Fahrzeuggattung. Opel hat das Kundeninteresse aufgegriffen und einen Kompakt-Van für Familie und Freizeit geschaffen, der Raum fast ohne Ende, ein modernes Ambiente und Komfort im Stil des Hauses bietet.

Die Combo-Geschichte begann vor 32 Jahren mit dem Astra, der den Beinamen trug und hinter der Astra-Schnauze einen fensterlosen Kastenaufbau hatte. Schon eine Generation später, als der Combo auf dem Corsa aufbaute, zeigte sich der Lieferwagen-Charakter weniger vordergründig. Dennoch blieb es beim Prinzip: vorn Pkw, hinten ein spezieller Aufbau, der die Maße eines Kombis überragte.

Hinter kurzer Motorhaube gibt‘s viel Raum für Passagiere

Gagig und praktisch zugleich: Unter dem Dach sitzt eine 36 Liter fassende Box, in der die Dinge untergebracht werden, an die die Nutzer schnell heran kommen wollen. Davor sitzt ein mittig verlaufendes Fach mit LED-Beleuchtung, das zum Beispiel die Spielsachen der kleinen Passagiere aufnimmt. (Foto: Dönges)

Ganz anders beim neuen Combo, der mit seinem speziellen Design den Beinamen „Life“ trägt. Er soll ein Hinweis darauf sein, dass nun seine Bestimmung als Personenwagen in den Vordergrund tritt.
Beim Life wird das typische flache Personenwagen-Gesicht verdrängt von einer bulligen und kurzen Motorhaube mit Opel-Gesichtszügen wie dem Trapezgrill und der typischen Chromspange, die den Opel-Blitz trägt. Die Windschutzscheibe steigt flach zum hohen Dach auf. Hinter der kurzen Motorhaube entsteht so ein langer Raum für Passagiere und deren Gepäck und – in der Kombination des mit weniger als 1500 Kilogramm beeindruckend geringen Leergewichts – eine überzeugende Zuladung von rund 800 Kilogramm.
Aber zunächst will Opel den privaten Autokäufer beeindrucken. Das klappt gut mit der komplett neuen Architektur. Der Combo Life bietet viel Platz, ist flexibel und praktisch, mit ein oder zwei Schiebetüren ausgestattet und kommt wahlweise als Kurz- (4,40 Meter) oder Langversion (4,75 Meter) sowie als Fünf- und als Siebensitzer auf den Markt. Ein Panoramadach bietet dabei den freien Blick gen Himmel.

Bei Sicherheit und Komfort legt Opel die Messlatte hoch

Auch bei Sicherheit (bis zu 19 Assistenzsysteme) und Komfort will der Combo im Segment die Messlatte höher legen. Das Head-Up-Display projiziert die wichtigsten Informationen in das Sichtfeld des Fahrers. Der Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung und Fußgänger-Erkennung hilft, schwere Auffahrunfälle zu vermeiden – im Notfall mit einer automatischen Vollbremsung.
Die Opel-Frontkamera bildet die Basis für Systeme wie Verkehrsschild- und Spurhalte-Assistent. Der adaptive Geschwindigkeitsregler passt Tempo und Abstand an das vorausfahrende Fahrzeug an, und der intelligente Geschwindigkeits-Assistent informiert den Fahrer, sobald ein neues Tempolimit vom Verkehrsschild-Assistenten erkannt wurde. Die Müdigkeitserkennung mahnt den Fahrer zur Pause, falls dessen Fahrstil auf Übermüdung schließen lässt.

Diesem Auto kann man die Familie anvertrauen“

Die Innenraumgestaltung des neuen Combo ist hochwertig, das Cockpit klar strukturiert und auf den Fahrer zugeschnitten. 28 Verstaumöglichkeiten stehen den Passagieren zur Verfügung. (Foto: Dönges)

Die Panorama-Rückfahrkamera vergrößert den Sichtwinkel nach hinten auf bis zu 180 Grad. Dadurch kann der Fahrer beim rückwärts Ausparken sehen, wenn sich Verkehrsteilnehmer von rechts oder links nähern. Der automatische Parkassistent der jüngsten Generation erkennt geeignete Parklücken und parkt das Fahrzeug ein und auch wieder aus. Die elektronische Traktionskontrolle Intelli-Grip passt die Kraftverteilung an die Vorderräder an und lässt gegebenenfalls Schlupf zu. Damit sind beste Traktion und stabiles Fahrverhalten gewährleistet – auch auf unbefestigtem Terrain. Insgesamt gibt es fünf Fahrmodi und die Bergabfahrhilfe. Dazu Programm-Direktor Uwe Winter: „Diesem Auto kann man die Familie anvertrauen.“
Eine Neuheit ist „Flank Guard“. Das aus zwölf Sensoren bestehende System warnt beim Rangieren im niedrigen Geschwindigkeitsbereich davor, dass eine Fahrzeugseite ein Hindernis (Pfeiler, Wände und dergleichen) streifen oder mit ihm kollidieren könnte.

Der Combo Life bietet Apple Car Play- sowie Android Auto-kompatible Infotainment-Systeme mit bis zu acht Zoll großem Farb-Touchscreen. USB-Eingänge in der ersten und zweiten Reihe erlauben das Aufladen von Tablets und Smartphones. Im vorderen Fußraum befindet sich eine 230-Volt-Steckdose. Darüber hinaus lassen sich kompatible Smartphones auch vollkommen kabellos induktiv aufladen.

Standard- und Langversion, Fünf- oder Siebensitzer

Der Opel Combo Life ist als 4,40 Meter lange Standardversion oder als nochmals 35 Zentimeter längere Langversion wahlweise mit zwei Schiebetüren bestückt. Beide Varianten sind 1,80 Meter hoch und als Fünf- sowie als Siebensitzer verfügbar. Die Käufer können zwischen einer im Verhältnis 60:40 umklappbaren Standardbank oder drei Einzelsitzen wählen, die sich vom Kofferraum aus umlegen lassen. In beiden Konfigurationen ermöglichen Isofix-Halterungen, dass sich drei Kindersitze nebeneinander anbringen lassen.

„Quadratisch, praktisch, gut“ hieß es mal in einer Schokoladenwerbung. Das gilt auch für den jüngsten Opel-Spross. Der Combo bietet ein Ladevolumen von 597 bis zu 2693 Litern. Wie die Fußbälle in der Mainzer Opel-Arena ist das Gesamtkonzept des Vans dennoch eine „runde Sache“. (Foto: Dönges)

Schon die auf fünf Passagiere ausgelegte Standardversion bietet ein Ladevolumen von mindestens 597 Litern, die Langversion von 850 Litern. Bei umgelegten Rücksitzen wächst das Volumen der Standardversion um mehr als das Dreifache auf bis zu 2126 Liter, in der Langversion auf maximal 2693 Liter. Der Beifahrersitz lässt sich umklappen, so dass selbst Surfboards bis zu 3,05 Metern Länge transportiert werden können. Das Fenster in der Heckklappe lässt sich separat öffnen und ermöglicht so das leichte Unterbringen von kleineren Utensilien.
An Bord finden sich bis zu 28 Lade- und Verstaumöglichkeiten. So nimmt das große Fach in der Mittelkonsole 1,5-Liter-Flaschen genauso wie Smartphones oder Tablets auf. Außerdem gibt es große Fächer in den Türen. Da der Beifahrer-Airbag im Dach untergebracht ist, bietet das obere Handschuhfach viel Platz. Ordern Kunden den Combo mit Panoramadach, verfügt das Fahrzeug oben über ein mittig verlaufendes Fach mit serienmäßiger LED-Beleuchtung. Dazu kommt in dieser Konfiguration eine 36 Liter fassende Box, die vom Dach hängend oberhalb der Gepäckraumabdeckung fixiert ist. Wem das alles noch nicht reicht: Der Combo kann einen gebremsten Anhänger von maximal 1500 Kilogramm Anhängelast ziehen.
Die Innenraumgestaltung macht nicht den Eindruck von Schlicht- und Bescheidenheit eines Nutzfahrzeuges. Das zeigt sich auch beim klar strukturierten, auf den Fahrer zugeschnittenen Cockpit. Die Mittelkonsole gliedert sich in drei Bereiche. Den oberen Platz nimmt das Infotainment-System samt Monitor ein. Darunter befinden sich die Regler für Heizung und Ventilation. Und nochmals eine Etage tiefer lässt sich eine 0,5-Liter-Flasche abstellen. Chromakzente im Lenkrad, an den Türgriffen und Belüftungsdüsen vermitteln einen wertigen Charakter.

Im Herbst kommt der Van, vor Jahresende der „Lastesel“

Unter der Combo-Haube werden eine Reihe von turbogetriebenen Benzin- und Dieselaggregaten Platz finden. Der 1,5-Liter-Diesel wird in den Leistungsstufen 75 PS, 100 PS und 130 PS kombiniert mit einem manuellen Fünf-Gang-Getriebe angeboten. Für den 130-PS-Motor steht auch eine Acht-Gang-Automatik zur Wahl. Auch im Angebot ist der 1,2-Liter- Dreizylinder-Benziner mit 110 PS oder 130 PS, mit Sechs-Gang-Handschalter oder mit Acht-Gang-Automatik. Alle Motoren passen zur besten Umwelteinstufung Euro 6d-temp.
Ab Sommer kann der Opel Combo Life in der Pkw-Variante bestellt werden, ab Herbst soll er bei den Händlern stehen. Zu den Preisen war jetzt noch nichts zu erfahren. Sach- und fachkundige Schätzungen gehen davon aus, dass der Einstiegspreis um 20 000 Euro liegen wird. In der zweiten Jahreshälfte will Opel sein Schwestermodell vom Citroën Berlingo und Peugeot Rifter (bisher „Partner“) als Nutzfahrzeugvariante zum Beispiel fürs Handwerk auf den Markt bringen.

Zunächst aber gilt laut Uwe Winter: „Mit dem Combo Life haben wir Kunden beziehungsweise Familien im Blick, die nicht nur hohe Ansprüche an Qualität, Funktionalität und Technologie stellen, sondern ihr Fahrzeug auch als Visitenkarte und Ausdruck ihres individuellen Lebensstils verstehen.“