Seit rund zwanzig Jahren rollt die ultimative SUV-Welle über die Straßen dieser Welt. Als in der Zeit des Jahrtausend-Wechsels die ersten Sports Utility Vehicles in der heute gekannten Form auf den Markt kamen, hätte wohl kaum jemand den Erfolg der hochbeinigen Personenwagen vorauszusagen gewagt. Deutlich mehr als ein Drittel aller Neuzulassungen entfallen inzwischen auf dieses Segment – Tendenz steigend.

Von Beginn an sprach Volkswagen in dieser Liga im wahrsten Sinn des Wortes ein gewichtiges Wort mit. 2002 brachten die Wolfsburger mit dem Touareg ein Oberklasse-SUV auf den Markt, das in den ersten beiden Generationen knapp eine Million Mal verkauft wurde. Heute stellte VW auf dem für den Konzern wichtigen Absatzmarkt China in Peking die dritte Touareg-Generation mit einer Welt-Premiere vor. Der Einstiegspreis für das Oberklasse-SUV wird nach unseren Informationen bei knapp unter 60 000 Euro liegen.
„Die bestmögliche Technik und die bestmögliche Qualität – diesen Anspruch erfüllt der Neue“, so Produktsprecher Martin Hube in einem Touareg-Workshop für Autojournalisten im Vorfeld der Welt-Präsentation. Er sprach zudem von „einem großen Schritt bei Design, Komfort und Sicherheit“.
Dem pflichtete als Baureihen-Leiter Prof. Dr. Stefan Gies bei, indem er den neuen Touareg als „ausgewogenes, sehr komfortables, zugleich aber auch dynamisches und handliches Auto“ bezeichnete, das dennoch einen hohen Nutzwert behält“. „Wir können uns mit dem Touareg in der automobilen Oberklasse sehen lassen“, freute sich Gies.
Designer Frank Brüse fasste das so zusammen: „Das Auto ist sportlich, dynamisch, elegant und robust zugleich.“
Die aktuelle Generation soll neue Maßstäbe setzen
Volkswagen ist eine der volumenstärksten Automobilmarken der Welt. Rund sechs Millionen Pkw lieferten die Wolfsburger im zurückliegenden Jahr an ihre Kunden aus. Und dabei will sich die Marke von anderen Herstellern dieser Absatzdimension durch leidenschaftliche und höchstmögliche Perfektion unterscheiden. Mit dem Touareg sollen noch einmal neue Maßstäbe gesetzt werden – zum Beispiel bei der Konnektivität, den Assistenz-, Komfort-, Licht- und Infotainmentsystemen und mit „purer Design-Dynamik“.
Blaupause fürs digitale Interieur für morgen
Dazu gehört das erstmals präsentierte volldigitalisierte „Innovision Cockpit“. Dabei verschmelzen die digitalen Instrumente („Digital Cockpit“ mit 12-Zoll-Display) und das Top-Infotainmentsystem „Discover Premium“ (mit 15-Zoll-Display) zu einer digitalen Bedien-, Informations-, Kommunikations- und Entertainment-Einheit, die nahezu ohne klassische Tasten und Schalter auskommt. Always-on, intuitiv steuer- und maximal individualisierbar, liefert der Touareg mit dem „Innovision Cockpit“ heute bereits die Blaupause für das digitale Interieur von morgen.
Über das „Innovision Cockpit“ stimmt der Fahrer auch die Assistenz-, Fahrdynamik- und Komfortsysteme auf seinen ganz persönlichen Geschmack ab; er personalisiert damit „seinen“ Touareg. Möglich wird das durch ein neues Höchstmaß vernetzter Systeme und Programme – gesteuert über digitale Oberflächen und das Multifunktionslenkrad.
Größtes Systemspektrum, das VW jemals gebaut hat
Der Touareg startet mit dem größten Spektrum an Assistenz-, Fahrdynamik- und Komfortsystemen, das jemals in einen Volkswagen integriert wurde. Dazu gehören Technologien wie die Nachtsichtunterstützung „Nightvision“ (erkennt per Wärmebildkamera Personen und Tiere in der Dunkelheit), der „Stau- und Baustellenassistent“ (bis 60 km/h teilautomatisiertes Lenken und Spurhalten, Gasgeben und Bremsen), ein „Kreuzungsassistent“ (reagiert auf Querverkehr vor dem Auto), eine aktive Allradlenkung (mit 11,2 Metern Wendekreis – fast wie im Golf), eine neue Wankstabilisierung mit elektromechanisch gesteuerten Stabilisatoren, die interaktiv per Kamera gesteuerten Abblend- und Fernlicht-Matrixscheinwerfer und ein in die Windschutzscheibe projiziertes Head-up-Display. „Der Fahrer erlebt diese Systeme im neuen Touareg als eine Einheit. Sie sind einfach da – über ein neues, zentrales Steuergerät vernetzt -, um unbemerkt im Hintergrund zu arbeiten und das Reisen dabei so sicher, komfortabel und intuitiv wie nie zuvor zu gestalten“, sagt Baureihen-Leiter Gies.
Neue Größen-Dimensionen und reduziertes Gewicht

Die dritte Generation des Touareg wurde gegenüber dem Vorgänger moderat breiter (um 4,4 Zentimeter auf 1,98 Meter) und länger (um 7,7 Zentimeter auf 4,88 Meter). Die neuen Dimensionen (Höhe minus sieben Zentimeter auf 1,70 Meter) beeinflussen sowohl die Proportionen als auch das Innenraumangebot positiv. Das Plus an Außenlänge führt zum Beispiel zu einer deutlichen Vergrößerung des Kofferraumvolumens (von 697 auf 810 Liter bei aufgestellter Rückbank). Vor neugierigen Blicken geschützt wird das Gepäck von einer optional elektrisch ein- und ausfahrenden Laderaumabdeckung.
Trotz der größeren Länge und Breite wurde die in einer Mischbauweise aus Aluminium (48 Prozent) und Hightech-Stählen (52 Prozent) gefertigte Karosserie im Vergleich zum Vorgänger um 106 Kilogramm leichter.
Start mit V6-Motoren und später geplanter V8-Diesel
Volkswagen wird den neuen Touareg zuerst mit ebenso effizienten wie souveränen V6-Turbomotoren (3,0 Liter Hubraum) anbieten. In Europa gibt es zwei V6-Diesel mit 231 PS und 286 PS sowie ab Herbst einen 340 PS starken V6-Benziner. Folgen wird ein 4,0 Liter großer V8-Turbodiesel mit 421 PS. Dieses Motorenspektrum garantiert hohe Anhängelasten bis zu 3,5 Tonnen.
Zuerst für China geplant ist zudem ein Plug-In-Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 367 PS. Der genaue Starttermin des Touareg Plug-In in Europa ist noch offen. Alle Motoren erfüllen die Euro 6-Abgsnorm.
Schon die erste Generation war ein Technologieträger
Schon der erste Touareg war ein Technologieträger. Mit dem Schub dieses neuen Topmodells entwickelte sich Volkswagen zu einem der global führenden Full-Range-Anbieter und damit zu einer Marke, die heute vom kleinen City-Spezialisten bis zum Highend-SUV alle wichtigen Segmente bedient.
Der Touareg selbst avancierte schnell zum Bestseller. Bei allen drei Generationen gleichermaßen dominant war und ist ein ausdruckstarkes Design. Während für die erste Generation jedoch eine optimale Synthese aus Komfort- und Offroad-Eigenschaften maßgebend war, haben sich diese Parameter mit der Vorstellung der zweiten Generation hin zu einem möglichst hohen Komfort verschoben. 2018 gehört das Höchstmaß an Komfort zu den selbstverständlichen Eigenschaften des Touareg.
Kernmärkte für das Auto sind China, Europa und Russland
Rund 60 Prozent aller Touareg-Besitzer in Deutschland und 40 Prozent in Europa nutzen den Volkswagen auch als Zugwagen. Generell wird das SUV denn auch besonders häufig von sportlich aktiven Menschen gefahren, die Wert auf maximale Sicherheit, besten Sitzkomfort und intuitive Bedienbarkeit legen. Zudem stehen für die Besitzer eine optimale Konnektivität und ein Highend-Infotainment im Fokus. Fakt ist: Auf allen Hauptmärkten des Touareg – China, Europa und Russland – sind überdurchschnittlich viele Fahrer vertreten, die beruflich eigene Firmen haben oder selbstständig arbeiten und eine hohe Technik-Affinität zeigen. Gleichwohl gibt es leichte demoskopische Unterschiede: In China sind die Touareg Besitzer im Durchschnitt 41 Jahre alt, in Russland 43 Jahre und in Europa 55 Jahre. Dementsprechend ist der Anteil der Touareg-Fahrer mit jüngeren Kindern in China (65 Prozent) und Russland (47 Prozent) höher als in Europa (31 Prozent).
Das vollelektrische SUV kommt in zwei Jahren
Der neue Touareg ist ein weiterer Meilenstein der größten Produktoffensive in der Volkswagen-Markengeschichte. Dabei wird auch das SUV-Spektrum umfassend erweitert. Es besteht aktuell aus dem neuen T-Roc, dem Tiguan, dem neuen Tiguan Allspace, dem neuen Atlas (USA) und Teramont (China) sowie dem nun komplett neu konzipierten Touareg als Topmodell der Volkswagen-SUV. Am anderen Ende des SUV-Spektrums – unterhalb des T-Roc – wird VW das Programm ebenfalls weiter ausbauen: mit dem kleinen T-Cross. Ein lokal komplett emissionsfreies Modell im Rahmen der SUV-Offensive ist ebenfalls beschlossene Sache: der I.D. Crozz – das erste vollelektrische SUV von Volkswagen. Er wird 2020 auf den Markt kommen.