Der Markt der gewerblich genutzten Flottenfahrzeuge ist in Deutschland traditionell mit heimischen Marken besetzt. Sie machen rund 80 Prozent aus. Mit einer aufgewerteten Modellpalette will Toyota den Platzhirsch jetzt allerdings angreifen. Dabei setzen die Japaner unter anderem darauf, dass die Nutzfahrzeuge keineswegs nur gewerblich eingesetzt werden. Auch privat erfreuen sie sich einer steigenden Beliebtheit. Dem trägt das Unternehmen Rechnung, indem es seine beiden großen Nutzfahrzeuge, den Proace und Hilux, speziell auch für die private Nutzung komfortabler ausgelegt hat. Ganz deutlich wird das beim Hilux, der mit einer ganzen Reihe Verbesserungen aufwartet, die ihn auch alltagstauglicher machen. So wurde er zum Beispiel mit einer während der Fahrt zuschaltbarem Allradgetriebe versehen. Zudem wurde die Traktionskontrolle verbessert und der Hilux mit einer Komfort-Federung ausgestattet, was ihn auch für Freizeit-Nutzer attraktiver machen soll. Dazu tragen auch verschiedene Design-Elemente am Fahrzeug sowie im Innenraum bei. Dadurch wird der Pick-up deutlich Pkw-artiger. Man merkt ihm an: Er will nicht mehr nur Transporter sein, sondern auch als Freizeitfahrzeug eine Rolle spielen. Herzstück der neuen Nutzfahrzeug-Offensive bei Toyota ist aber der Proace, der bisher mit gerade einmal rund 800 Einheiten pro Jahr eher ein Schattendasein gefristet hat. Mit der neuen Version soll der Absatz auf 2300 Einheiten steigen. Dabei setzen die Japaner auf Vielfalt und bieten den Proace in drei verschiedenen Längen zwischen 4,60 und 5,30 Metern so wie mit einem Ladevolumen von bis zu 6,1 Kubikmeter an. Darüber hinaus stehen fünf verschiedene Varianten vom Kastenwagen über die Doppelkabine bis zum Kombi und dem reinen Fahrzeuggestell mit verschiedenen Aufbauten zur Auswahl. Aber auch technisch hat Toyota seinen Transporter aufgerüstet. So kommt darin das Cargo System zum Einsatz. Dahinter verbirgt sich ein umklappbarer dritter Sitz in der ersten Reihe, der dazu beiträgt, dass Ladelänge und Volumen steigen. Ab 2017 ist für den Proace zudem dazu Toyota Safety Sense erhältlich. Das System vereint verschiedene Sicherheitskomponente wie einen Kollisionswarner, einen Spurhalte- und Fernlichtassistent, einen Notbremsassistent sowie eine Verkehrsschildererkennung. Während der Proace hauptsächlich die Gewerbekunden im Blick hat, ist der Proace Verso explizit auf eine Nutzung als Pkw-Alternative ausgelegt. Im Gegensatz zur Variabilität des Proace kommt der Verso eher gemütlich und komfortabel daher. Er ist in den drei verschiedenen Ausstattungsvarianten Shuttle, Family und Executive erhältlich, die jeweils einen anderen Schwerpunkt auf die Nutzung legen. Neben den Fahrzeugen spielen im Toyota-Konzept aber auch deren Antriebe eine wichtige Rolle. Die gehen weiter über Benzin und Diesel hinaus. Zu den Hybridantrieben, die schon jetzt zwischen 30 und 50 Prozent der verkauften Toyota-Fahrzeuge im Flottenbereich ausmachen, kommt jetzt auch noch ein serienmäßiger Brennstoffzellen-Antrieb hinzu.