Dünenjäger schreibt Geschichte fort

Die Ur-Gene wurden ihm Anfang der 60er Jahre mitgegeben. Damals sorgten die legendären „Dune Buggys“ weltumspannend für ein endloses „Summer-Feeling“ – eine Erfindung aus Kalifornien, ein Trend auch in Europa. Jetzt kehrt dieses einzigartige Feeling mit dem VW Beetle Dune zurück.

Als zweitüriges Coupé (optional auch mit großflächigem Glasschiebedach) und Cabriolet sorgt der „Dune“ (steht für Düne) dafür, dass die Sommer gut und die Winter besser werden. Kraftvoll dimensionierte Karosserie-Applikationen, breite Reifen im Stile der Dune Buggys, innen und außen exclusive Ausstattungsfeaturs – Individualisierung bedeutet bei diesem Auto auch Veredelung.

Satt und breit steht der Beetle Dune auf der Strandpromenade im holländischen Noordwijk – von den Urlaubern genauso bewundert, wie der VW Käfer als Buggy in den 60er Jahren in den kalifornischen Meeres-Dünen. (Foto: Dönges)
Satt und breit steht der Beetle Dune auf der Strandpromenade im holländischen Noordwijk – von den Urlaubern genauso bewundert, wie der VW Käfer als Buggy in den 60er Jahren in den kalifornischen Meeres-Dünen. (Foto: Dönges)

Damit folgt der „Dune“ einer Tradition, die bei Volkswagen einst mit den Käfer-Cabriolets begann. Schon 1949, vor 77 Jahren, bewiesen die Open-Air-Versionen des Käfers, dass ein knackig-freches Lifestyle-Modell auch auf der Basis von Großserientechnik möglich ist.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Für Volkswagen markiert der Beetle Dune einen Auftakt: Die komplette Modellreihe soll fortan eine einzige Hommage an den Spaß am Fahren sein. Welches Automobil könnte das besser als der Beetle – das unkonventionellste Auto der Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft?

Der „Dune“ schreibt die Geschichte der Spaßautos auf Basis des unverwüstlichen Käfers weiter. Der neue Dünenjäger soll, so die Volkswagen-Presseabteilung in einer mutigen Wortschöpfung, das „Funventure“ in die Baureihe bringen.

Es ist erstaunlich, dass wenige Retuschen ausreichen, um ein weitgehend bekanntes Modell (vom New Beetle sind bisher 1,6 Millionen Exemplare von den Bändern des mexikanischen VW-Werks gerollt, seit 2011 jährlich 100 000, davon zwei Drittel als Coupé, ein Drittel als Cabriolet) zu einem neuen Gesicht in der automobilen Masse zu machen. Ein dezenter Einsatz von Anbauteilen aus zumeist schwarzem Kunststoff, Aufkleber an den richtigen Stellen und schon ist der klassische Beetle zum Dune mutiert. Der rollt dann auf einem sogenannten Schlechtwege-Fahrwerk, das sich unter anderem durch eine um zehn Millimeter angehobene Bodenfreiheit von den bisherigen Versionen unterscheidet. Damit wird aus dem Fronttriebler natürlich kein Geländegänger, und trotz des Namens sollte man Dünen eher umfahren, doch wirkt die jüngste Beetle-Variante dadurch irgendwie (positiv) halbstarker.

Im Innenraum setzen sich die Akzente des Außendesigns fort. Es geht je nach Version bunt zu, und die farbliche Gestaltung sorgt für gute Laune. Neben feinen Partien in Klavierlack-Optik oder mattierten Lackflächen dominiert sauber verarbeitetes Hartplastik. Hinter der relativ steil stehenden Frontscheibe blickt der Fahrer auf ordentlich verteilte Instrumente, die einen Hauch von Nostalgie verströmen. Gegen Aufpreis informieren drei auf der Instrumententafel montierte Anzeigen über Öldruck, Zeit (einschließlich Stoppuhr) und den Ladedruck. Zur Außenfarbe des Dune (zum Beispiel ausschließlich dem Dune vorbehaltenen „Sandstorm Yellow Metallic“) passen im Interieur die optionalen Ledersitze mit farblich passenden Nähten.

Im Innenraum setzen sich die Akzente des Dune-Außendesigns fort. Es geht bunt zu, die farbliche Gestaltung sorgt für gute Laune der Passagiere. (Foto: Dönges)
Im Innenraum setzen sich die Akzente des Dune-Außendesigns fort. Es geht bunt zu, die farbliche Gestaltung sorgt für gute Laune der Passagiere. (Foto: Dönges)

Der Beetle Dune kommt mit zwei Diesel- und drei Benzinantrieben auf den europäischen Markt, die zwischen 105 PS und 220 PS (CO2-Ausstoß 116 bis 161 g/km) leisten. Den angekündigten Fahrspaß vermittelt dabei vor allem der leistungsstärkste 2.0-Liter-TSI, der den immerhin gut 1,5 Tonnen wiegenden Dune über den Asphalt bewegt. Stets reicht die Kraft für den kleinen Sprint zwischendurch, und gekoppelt mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe eignet sich der Antrieb auch zum lässigen Flanieren vor den Cafés an den Strandpromenaden dieser Welt. Der Verbrauch liegt nach Wolfsburger Angaben bei knapp sieben Litern je 100 Kilometer, die allerdings dank des temperamentvollen Antriebs gewiss Wunschdenken bleiben.

Dank des angenehm abgestimmten Fahrwerks gehört der Zweitürer zu den komfortablen Vertretern seiner Klasse. Die Wolfsburger Erfahrung und Feinarbeit zeigt sich beim Cabriolet durch eine sehr angenehm dezente Geräuschentwicklung – trotz des gewählten Stoffverdecks, das stark an die einstigen Konstruktionen des Ur-Käfers erinnert.

Die Preisliste des ab August bei den Händlern stehenden Dune (Bestellungen sind schon möglich) beginnt bei 24 000 Euro für das Coupé mit dem 105 PS starken Benziner. Das entsprechende Cabrio kostet 28 225 Euro. Der 2,0-Liter-Antrieb bringt die Anschaffungskosten auf 31 700 Euro (Coupé) und 35 900 Euro. Zur Basisausstattung gehören unter anderem Sitze mit Lendenwirbelstützen, Bergfahrassistent, Klimaanlage, Parkpilot, beheizbare Vordersitze und Regensensor. Daneben lassen sich Coupé und Cabriolet mit einer Vielzahl von nützlichen und wünschenswerten Dingen aufwerten. Und wem das Cabrio mit seinem schwarzen Dach zu sachlich ist, sollte noch etwas warten, denn demnächst kommt (die Älteren werden sich noch an den Jeans-Käfer erinnern) eine Version mit einem Dach in Jeans-Optik auf den Markt.

Obwohl der Dune das VW-Angebot im sportlichen Offroadbereich erweitern soll, ist keine Allrad-Version geplant. Dafür gibt’s vom New Beetle ab sofort eine Facelift-Version und zur Einführung das Sondermodell „Denim“.