Ritt durchs Gelände auf allen Vieren

Nach dem „Bulli“ ist der Caddy das erfolgreichste Modell von VW Nutzfahrzeuge. Bei der Vorstellung des Caddy Alltrack, der die vor drei Jahren eingeführte „Abenteuer-Variante“ mit dem Beinamen „Cross“ ablöst, bezifferte Produktsprecher Andreas Gottwald die Caddy-Verkäufe seit 2003 auf mehr als 1,7 Millionen Fahrzeuge.Den Alltrack mit Offroad-Feeling gibt es als Personenwagen und Familienvan sowie als Kastenwagen für die gewerbliche Nutzung. Drei Benzin- und vier Dieselmotorisierungen, die Erdgasvariante TGI, 75 bis 150 PS, mit fünf- oder Sechsgang-Schaltung oder mit automatisiertem Sechs- oder Siebengang Doppelkupplungsgetriebe DSG stehen zur Wahl. Dabei bleibt es den Kunden überlassen, ob sie den Hochdachkombi als Fronttriebler oder mit Allradtechnik ordern wollen.

Volkswagen hat mit dem Alltrack seinem Caddy in der neuen Generation nun auch wieder eine Allradvariante zur Seite gestellt. Die VW-Nutzfahrzeugexperten in Hannover sehen die Beliebtheit des etwas crossigen Caddy auch in der Stadt und bei Familien und sind sich dessen bewusst, dass in der Stadt oft mehr die Optik als das Können zählt und damit den Allradantrieb überflüssig macht. So steht der Vierradantrieb auch nur für zwei von acht Motoren zur Verfügung.

Die Preise des Caddy Alltrack beginnen in Deutschland bei 16 485 Euro (netto) für den Kastenwagen beziehungsweise 24 359 Euro (brutto) für die Pkw-Variante – jeweils mit dem 84 PS starken Benzin-Einstiegsmotor.

Für die Offroad-Optik sorgen in allen Fällen Ausstattungsfeatures wie beispielsweise 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, schwarze Beplankungen der Radhäuser und Schweller sowie ein Unterfahrschutz. Fürs Fortkommen auch abseits gut befestigter Straßen sorgt der Allradantrieb 4Motion zusammen mit dem serienmäßigen Schlechtwege-ABS für einen Aufpreis von knapp 3000 Euro. Logos an Front und Heck, eine silbern eloxierte Dachreling sowie die silber-matte Einstiegsleiste mit „Alltrack“-Schriftzug geben den Caddy als solchen zu erkennen.

Im Innenraum treffen die Passagiere auf das gewohnte Bild eines Volkswagens. Hierzu zählen die Caddy-typisch große Anzahl an Ablagen. Die Bedienelemente für Heizung, Lüftung und Klimaanlage (serienmäßig in der Pkw-Variante) liegen in der Mitte der Instrumententafel griffgünstig für Fahrer und Beifahrer. Sie lassen sich – VW-typisch – intuitiv steuern. Die vorderen Sitze bieten sehr guten Seitenhalt und sorgen zusammen mit der in der Pkw-Variante serienmäßigen Höhenverstellung für eine komfortable Sitzhaltung.

Der Caddy Alltrack verfügt serienmäßig über ein umfangreiches Spektrum an Fahrerassistenz- und Infotainment-Systemen. Hierzu gehören die Scheibenwischer-Intervallschaltung mit Regensensor, der Berganfahrassistent, das Licht- und Sicht-Paket mit automatisch abblendendem Innenspiegel sowie automatischer Fahrlichtschaltung, die je nach Helligkeit zwischen Abblendlicht und Tagfahrlicht unterscheidet. Auch das Umfeld-Beobachtungssystem „Front Assist“, die City-Notbremsfunktion und die Multikollisionsbremse sind serienmäßig an Bord.

Optional sind der Fernlichtassistent „Light Assist“ und die Müdigkeitserkennung erhältlich. Letztere erkennt Abweichungen vom normalen Fahrverhalten und empfiehlt dem Fahrer eine Pause, wenn es augenscheinlich nötig ist. Außerdem kann eine Rückfahrkamera geordert werden. Der optionale „Park Assist“ ermöglicht das automatisierte Einparken in seitliche Parktaschen sowie das Querparken.

Für den Antrieb stehen acht Motoren zur Auswahl. Vier 2,0 Liter-TDI-Diesel-Motorisierungen mit 75 PS, über 102 PS und 122 PS bis 150 PS sowie die drei Benziner mit einem Liter Hubraum und 102 PS, der 1,2-Liter-Motor mit 84 PS und das 1,4-Liter-Aggregat mit 125 PS. Hinzu kommt die 1,4-Liter-TGI-Erdgasmotorisierung mit 110 PS. Der Zwei-Liter-Diesel mit 122 PS und mit 150 PS ist mit dem Allradantrieb 4Motion bestellbar.

Während der Fahrt durch unwegsames Gelände zeigt der Caddy Alltrack durchaus ein ordentliches Offroad-Potenzial. Wegstrecken in extremer Seitenlage, steile Bergauf- und Bergabfahrten, durch Gräben mit extremer Verschränkung bereiten dem Fahrzeug keine Probleme, sofern es den Allradantrieb an Bord hat. Die Fronttriebler-Alltrack-Variante kommt da zwar weiter als der reine Straßen-Caddy, muss sich dann aber doch im etwas schwereren Gelände geschlagen geben und den Allradler vorbeiziehen lassen.

Auch auf der Straße macht der Caddy Alltrack, vor allem in den Diesel-Varianten, eine gute Figur. Der von uns gefahrene 122 PS starke Selbstzünder lässt sich kommod bewegen und punktet dabei mit seiner höheren Sitzposition und seinem gut abgestimmten Fahrwerk. Auch das Beschleunigen zum Überholen geht flott vonstatten. Dabei bleibt er angenehm leise und laufruhig.

Der Caddy Alltrack ist eine echte Alternative für alle, die die Platz-Vorzüge (zum Beispiel durch die beiden großen seitlichen Schiebetüren) eines Caddy genießen, dabei aber nicht auf die Möglichkeit ins Gelände zu fahren verzichten wollen – oder einfach nur die Offroad-Optik mögen.