Perfekter Partner mit viel Stil

„Der perfekte Partner für einen aktiven Lebensstil“, meint Seat-Chef Jürgen Stackmann, wenn er vom Seat Alhambra spricht. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine. Nach einem 14-Tage-Fahrtest schließen wir uns dieser Aussage gerne an.

Der Alhambra verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 im Segment der siebensitzigen Vans einen Marktanteil von 30 Prozent in Deutschland. Das überrascht denjenigen nicht, der das Auto über längere Strecken bewegt hat. Der Spanier steht seinem Schwestermodell Sharan aus dem VW-Konzern inzwischen in nichts nach.

Das beginnt beim Design des Blechkleids, setzt sich über die Innenausstattung mit feinsten und bestens verarbeiteten Materialien fort und endet bei der technischen Ausstattung.

Nacht-Blau lackiert wirkt der Seat Alhambra schick. (Foto: Dönges)
Nacht-Blau lackiert wirkt der Seat Alhambra schick. (Foto: Dönges)

Auf 4,85 Metern Länge, 1,90 Metern Breite und 1,74 Metern Höhe bietet der Alhambra kommod Platz für bis zu sieben Personen. Selbst in der dritten Sitzreihe, die in vielen Vans bestenfalls für den Transport von Kindern ausgelegt ist, sitzen Erwachsene zumindest auf mittleren Strecken noch bequem. Werden nur fünf Sitze benötigt, verschwinden die beiden hinteren völlig eben im Kofferraum und vergrößern diesen auf ein Gepäckabteil, das seinesgleichen im Segment sucht (267 bis 2297 Liter). Dass die Ladekante niedrig angesetzt ist, erleichtert die Nutzung des Kofferraums zudem extrem. Und die großvolumige und großflächige Heckklappe öffnet und schließt auf Knopfdruck und damit ohne Kraftanstrengung von selbst. Zahlreiche Ablagen – unter anderem auch im Boden vor den Sitzen der mittleren Sitzreihe – dienen der Unterbringung von kleineren Utensilien.

Unser Testfahrzeug bot nicht nur diese Vorzüge, sondern präsentierte sich in einem schicken Nacht-Blau mit „18 Zoll „Akira“-Leichtmetallrädern (505 Euro) und war von daher schon von außen ein Hingucker.

Dem einen oder anderen Mitfahrer entwich nach dem Einsteigen in den großen Wagen dann erst recht schon mal ein „oh“ angesichts der sehr geschmackvollen Inneneinrichtung. Sportliche Bi-Color-Einzelsitze in braunem mit schwarz abgesetztem Leder (2290 Euro), das riesige Panorama-Glas-Schiebedach (1105 Euro), das Leder-Multifunktionslenkrad, der Leder-Schaltknauf des Sechsgang-Getriebes und das übersichtliche und intuitiv zu bedienende Cockpit im typischen VW-Stil machten Eindruck.

Für den Fahrer sitzt alles dort, wo es sitzen muss. Bedienknöpfe, -schalter und -hebel sind logisch angeordnet und leicht erreichbar, die Instrumente bestens ablesbar und das kombinierte Audio-/Navigationssystem (675 Euro) intuitiv bedienbar. Die sieben mit einem Handgriff umlegbaren Einzelsitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Alle Passagiere finden großzügige Platzverhältnisse, insbesondere große Knie- und Kopffreiheit, vor. Die erhöhte Sitzposition und die gute Rund-um-Sicht macht dem Fahrer das Steuern des Alhambra zum Vergnügen.

Dass alle wichtigen und dem Komfort dienenden Assistenzsysteme (unter anderem sportliche adaptive Fahrwerksregelung (1020 Euro) hinzu kommen, erhöht die Sicherheit und die Bedienbarkeit des Autos.

eim Blick ins Wageninnere und im Fahrtest steigert sich das Urteil auf „edel“. Das Schwestermodell des VW Sharan bekommt die Bewertung „First Class“. (Foto: Dönges)
eim Blick ins Wageninnere und im Fahrtest steigert sich das Urteil auf „edel“. Das Schwestermodell des VW Sharan bekommt die Bewertung „First Class“. (Foto: Dönges)

Wuchtige und groß geschnittene Türen vorne und die mächtigen elektrischen Schiebetüren (1030 Euro) auf beiden Seiten erleichtern den Einstieg in das Wageninnere.

Sofern es denn überhaupt einen Kritikpunkt gibt, findet sich dieser in der Motorisierung. Der Alhambra wiegt in der von uns gefahrenen Ausstattung mit Allradtechnik und schwenkbarer Anhängevorrichtung 1921 Kilogramm und ist mit dem Zwei-Liter-Diesel mit 150 PS nicht übermotorisiert. In 10,6 Sekunden geht’s über die exakt und leichtgängig geführte Sechsgang-Handschaltung nach Werksangabe aus dem Stand auf 100 km/h, bei 199 km/h endet der Vortrieb. Das hört sich sehr ordentlich an und reicht für die meisten Familien auch aus. Gefühlt allerdings wünschte man dem Auto die nächsthöhere Motorisierung mit 184 PS. Bei Überholvorgängen oder gewollten Spurts hat das Aggregat (CO2-Emission 146 g/km) Mühen, den schweren Wagen auf Touren zu bringen. Das schlägt sich auch im Verbrauch nieder. Seat gibt den Wert mit 5,6 Litern auf hundert Kilometern an. Wir benötigten im Schnitt 8,6 Liter, bewegten uns damit aber auf vertretbarem Niveau.

Der Basispreis für den Alhambra Style Plus mit dem Zwei-Liter-Diesel und Start-/Stopp-System liegt mit den notwendigen Sicherheits- und Komfortausstattungen bei 38 960 Euro. Mit den Sonderausstattungen summierte sich der Preis unseres Testwagens auf 52 145 Euro. Zugegeben, eine stolze Summe, aber angesichts dessen, was Seat dafür zu bieten hat, ein mehr als gerechtfertigter Preis.

Fazit: Wir haben uns selten in einem Van so wohl und sicher gefühlt.